Teil 1: Die Kosten einer PV-Anlage – Erstanschaffung
Was kostet denn nun eine Photovoltaikanlage?
Eins vorweg: Seien Sie bitte nicht enttäuscht, aber diese Frage kann nicht pauschal oder auf den Cent genau beantwortet werden. Denn die Bedingungen für die Montage einer Photovoltaikanlage könnten kaum unterschiedlicher sein.
Bei unserer eigenen Recherche fanden wir Aussagen wie „Planen Sie für eine neue PV-Anlage Kosten im Schnitt von 8.000 € inklusive Einbau ein. Ein Stromspeicher kostet zusätzlich um die 7.000 €.“ oder „Eine 6 kWp-Anlage kostet pro kWp ca. 1.400 €. Inklusive Einbau müssen Sie dann mit Kosten zwischen 8.000 € und 9.000 € rechnen. Wenn Sie dann noch einen Stromspeicher haben wollen, dann liegen Sie bei ca. 16.000 € Gesamtkosten für Ihre PV-Anlage“.
Mit kWp werden dabei die Kosten pro Kilowatt Peak angegeben. Dieses Maß wird speziell für die Messung der Leistung einer Photovoltaikanlage benutzt. Doch was heißt das für Ihre Dachfläche? Entsprechen 1 kWp Leistung gleich 1 m² Fläche? Das müssen wir verneinen. Nach einer Faustregel gilt 1 kWp entsprechen ca. 10 m² Fläche. Doch auch hier haben wieder verschiedene Variablen ihre Auswirkungen.
- Was für eine Art von Dach besitzen Sie?
- Wie ist der Abstand zu den umliegenden Gebäuden?
- In welche Himmelsrichtung ist ihr Dach ausgerichtet?
- Welche Art von PV-Modulen bevorzugen bzw. gefallen Ihnen?
- Welche Leistung haben die gewählten PV-Module ihrer Photovoltaikanlage?
Wie Sie sehen, ist die Planung einer Photovoltaikanlage sehr komplex, da sie von vielen Faktoren abhängt und so die Kosten stark schwanken können. Es ist ratsam, sich in dieser Angelegenheit von einem kompetenten Fachpartner beraten zu lassen.
PV-Anlagen für Privathäuser!
Sie interessieren sich für die Vorteile einer Solaranlage oder sind sogar schon bei der Planung? Dann sprechen Sie uns gerne an. Bei Fragen zum Thema stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.
Komponenten einer Photovoltaikanlage
- Solarmodule bzw. PV-Module,
- Wechselrichter,
- Verkabelung und
- Montagesysteme.
Solarmodule
Wie bei Ihren täglichen Einkäufen im Supermarkt haben Sie bei den Komponenten die Qual der Wahl. Sollen Ihre PV-Module besonders elegant und ästhetisch aussehen? Dann raten wir Ihnen zu einem Modul im Full-Black-Design. Haben Sie dagegen sehr viel Fläche zur Verfügung? Dann wären Solarmodule mit silbernen Rahmen wahrscheinlich die bessere Wahl, da sie preiswerter sind.
Generell können wir festhalten, dass die Preise für PV-Module durch stetigen technologischen Fortschritt gesunken sind. Ein Modul hat im Schnitt eine Nennleistung von 370 bis 450 Watt und besteht aus 120 bis 144 Zellen, wobei es verschiedene Zelltypen gibt. Auch wenn die Modulpreise insgesamt gesunken sind, nehmen die PV-Module den größten Anteil der Ausgaben ein.
Wechselrichter
Als Nächstes steht ein Wechselrichter auf der Komponentenliste. Dieser wandelt den erzeugten Gleichstrom aus der Photovoltaikanlage in Wechselstrom um. Bei dieser Umwandlung tritt ein Verlust auf, welcher zwischen 2 bis 7 % liegt. Wechselrichter gibt es mit unterschiedlichen Nennleistungen. Je niedriger die Leistung, desto günstiger fallen die Kosten aus.
Verkabelung
Solarkabel sind extremen Witterungsbedingungen und wechselnden Jahreszeiten ausgesetzt. Sie verbinden dabei die einzelnen Solarzellen miteinander und gleichzeitig den Wechselrichter. Es gibt Solarkabel mit einem Querschnitt von vier, sechs und zehn Quadratmillimetern. Je länger die verlegte Strecke ist, desto größer ist der Querschnitt des Solarkabels. Dies hat elektrotechnische Sicherheitsgründe, die aber keinen großen Einfluss auf den Kostenfaktor haben. Bei Privathäusern werden (meistens) vier Quadratmillimeter Querschnitt eingesetzt.
Montagesystem
Wenn Sie eine PV-Anlage auf einer Freilandfläche, einem Flachdach oder einem Bungalow anbringen wollen, dann rechnen Sie damit, dass das Montagesystem preisintensiver ist, da die Solarmodule nicht mit einem zu flachen Aufstellwinkel montiert werden sollten. Ein zu flacher Aufstellwinkel, ca. 10 Grad und weniger, wirkt sich nämlich negativ auf die Leistung der Photovoltaikanlage aus. Ein höherer Aufstellwinkel begünstigt zudem auch die „Selbstreinigung“ der Anlage durch Regen, Schnee und Wind.
Die Kosten für die Montage einer Photovoltaikanlage haben wir bewusst nicht aufgeführt, da sie oftmals bereits im Angebot der Anbieter enthalten ist.
Zusätzliche PV-Komponenten für die Erstanschaffung
Im Falle eines Stromausfalls kann Ihre PV-Anlage Sie zuverlässig versorgen, wenn Sie zusätzlich zum Speichersystem eine Notstrombox oder eine Platine eingebaut haben. Hierbei wird allerdings nur ein Teil des Haushalts während des Stromausfalls mit dem gespeicherten Solarstrom versorgt.
Jetzt kommt jedoch der Haken: Speichersysteme sind sehr kostenintensiv. Günstige Speicher fangen bei 3.500 € an und überschreiten je nach Hersteller und Größe gerne auch den fünfstelligen Bereich. Zudem sollte bei der Wahl des Speichers berücksichtigt werden, dass der Wunsch nach einem höheren Eigenverbrauch, sich auch auf die Größe des Speichers auswirkt. Ergo mit höheren Kosten verbunden ist.
Fazit
Jeder Einkauf im Supermarkt ist durch den Käufer individuell und wird durch seine Bedürfnisse und Budget gesteuert. Genauso verhält es sich bei einer Photovoltaikanlage, da viele verschiedene Gegebenheiten und Variablen bei der Planung beachtet werden müssen. Im Folgenden sehen Sie die Nettopreise für eine 7,5 und 10 kWp Photovoltaikanlage. Hierbei handelt es sich um arithmetische Erfahrungswerte auf Grundlage unserer verschiedenen Projekte:
7,5 kWp | 10 kWp | |
Mit Speicher | 18.750 EUR | 20.790 EUR |
Ohne Speicher | 14.250 EUR | 16.290 EUR |
Diese Werte können Sie gerne in Ihre Recherche nach preislichen Richtwerten miteinbeziehen. Insgesamt sind die Erstanschaffungskosten für eine PV-Anlage in den letzten 20 Jahren stark gesunken. Es wurden aber ebenso weitere Komponenten entwickelt, die zur Steigerung des Energieertrages der Anlagen beitragen. So ist es bei der Projektplanung einer Photovoltaikanlage besonders wichtig zu beachten, dass jede PV-Anlage in gewisser Weise einzigartig ist.
| Disclaimer
Magazin
Wissenswertes aus der PV-Branche!
Steigende Strompreise in 2024 – was ist jetzt zu tun?
Im Laufe des Jahres 2024 wird ein weiterer Anstieg der Strompreise von den Experten erwartet.
Kosten für einen Batteriespeicher mit Notstromfunktion
Mit einer Photovoltaikanlage kann aus Sonnenenergie elektrische Energie erzeugt werden. Dieser erzeugte Strom wird mit einem Batteriespeicher gespeichert und kann nach Bedarf genutzt werden.
Solarspeicher kaufen – Eine lohnenswerte Investition
Der Kauf eines Solarspeichersystems bietet eine Vielzahl von Vorteilen. Es ist jedoch ratsam, nicht eine zu hohe Speicherkapazität zu wählen.