Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik
In Zeiten des Handwerkermangels wird der Beruf des Elektronikers für Energie und Gebäudetechnik stark nachgefragt. Der anerkannte Ausbildungsberuf – umgangssprachlich meist als „Elektriker” bezeichnet – verbindet klassisches Handwerk mit moderner Technik. Daraus ergeben sich diverse aussichtsreiche Perspektiven für Deine Karriere! Informiere Dich beim PV-Experten ErEne Green Technologies über einen Job mit Zukunft.
Ein Beruf im Wandel
Elektroniker Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. In der Verordnung über die Berufsausbildung zum Elektroniker und zur Elektronikerin (Elektronikerausbildungsverordnung, kurz „ElekAusbV”) heißt es dazu: „Der Ausbildungsberuf des Elektronikers und der Elektronikerin wird nach § 25 der Handwerksordnung zur Ausbildung für das Gewerbe nach Anlage A Nummer 25, Elektrotechniker, der Handwerksordnung staatlich anerkannt.“ Zuvor war dieser Beruf unter der offiziellen Bezeichnung „Elektroinstallateur” bekannt.
Lange Zeit war der Beruf des Elektronikers in drei Fachrichtungen unterteilt. Der fortschreitende technologische Wandel hat dazu geführt, dass diese Unterteilung nicht mehr zeitgemäß ist. Um den Veränderungen durch die Digitalisierung Rechnung zu tragen, wurden die Berufsprofile innerhalb der Berufsgruppe des Elektronikers angepasst.
Mittlerweile gibt es die Unterscheidung zwischen dem Elektroniker in der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik sowie dem Elektroniker in der Fachrichtung Automatisierungs- und Systemtechnik. Auf der anderen Seite ist die Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik im Beruf Informationselektroniker aufgegangen.
Wie werde ich Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik?
Wo kann ich als Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik arbeiten?
Natürlich stellt sich die Frage, wo ich als Elektroniker Fachrichtung Energie und Gebäudetechnik eigentlich arbeiten kann. Als potenzielle Arbeitgeber kommen für Dich dabei ganz unterschiedliche Unternehmen in Frage. Du kannst z. B. als Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik für folgende Betriebe arbeiten:
- Solarteure
- Installationsbetriebe
- Krankenhäuser
- Immobilienwirtschaft
- Facility Management
- Hausmeisterdienste
- Industrieunternehmen
Wie Du sehen kannst, gibt es viele verschiedene Bereiche, in denen Du mit Deiner Qualifikation als Elektroniker Gebäudetechnik tätig sein kannst. Sammelst Du in einer dieser Branchen schlechte Erfahrungen oder bist unzufrieden, hast Du – wie Du siehst – auch die Möglichkeit, in einem der anderen Bereiche Fuß zu fassen.
Aufgaben als Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik
Allgemein installierst und konfigurierst Du elektronische Systeme in den unterschiedlichsten Gebäudetypen. Ob Einfamilienhaus oder Mehrfamilienhaus, Krankenhaus, Gewerbeimmobilie, Logistikhalle oder Fabrik, Deine Einsatzorte können sehr unterschiedlich sein. Die Bandbreite an Aufgaben von Elektronikern für Energie und Gebäudetechnik reicht dabei von alltäglichen Bereichen bis hin zu komplexen Systemen, die dem Laien in der Regel weitestgehend unbekannt sind. Denn die Ausbildung Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik befähigt Dich nicht nur dazu, Waschmaschinen und Herde anzuschließen sowie Steckdosen, Lichtschalter oder Sicherungen zu montieren. Vielmehr bist du zusätzlich Experte für diverse elektronische Systeme mit hoher Komplexität.
Dabei kann es sich um Aspekte der Antriebstechnik, Bautechnik, Automatisierungstechnik, Elektrotechnik, Betriebstechnik, Energietechnik, Lüftungstechnik, Sanitärtechnik und Klimatechnik handeln. Diese befinden sich häufig in großen Gebäuden. Du kannst – je nach Branche, in der Du arbeitest – mit unterschiedlichsten Anlagen zu tun haben, wie z. B. Beleuchtungsanlagen, Alarmanlagen, Transformatoranlagen, Empfangs- und Breitbandkommunikationsanlagen sowie die Steuer und Regelungseinrichtungen von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen. Außerdem planen, installieren, programmieren und konfigurieren Elektroniker Energie und Gebäudetechnik Gebäudeleitsysteme und Datennetze, Überwachungseinrichtungen, Türkontrollsysteme und Blitzschutzsysteme.
Solarbranche: Für Elektroniker besonders wichtig
Neben verschiedenen anderen Branchen, in denen Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik normalerweise tätig sind, ist die Photovoltaik- und Solarbranche für Dich besonders relevant. In diesem Bereich werden Photovoltaikanlagen zur Versorgung mit umweltfreundlichem Strom installiert. Die Nachfrage nach diesen Dienstleistungen ist riesig, weshalb Unternehmen in diesem Bereich hervorragende Perspektiven besitzen.
Wenn Du als Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik bei einem Solarteur angestellt bist, installierst Du Photovoltaikanlagen, Wechselrichter, Stromspeicher und Ladestationen für Elektroautos, die auch Wallbox genannt werden. Durch Deinen Einsatz werden Gebäude mit grünem Strom versorgt, die Energieeffizienz im Allgemeinen erhöht sowie Elektroautos geladen. Onlinemonitoring, Datenvisualisierung sowie die Einbindung in Smart Home Plattformen gehören ebenfalls zu Deiner Expertise.
Weitere Aufgabengebiete
Außerdem gehört auch die weitere Betreuung von Gebäuden zu Deinen Aufgaben als Elektroniker für Gebäudetechnik. Das Überwachen, Prüfen, Instandhalten, Warten und gegebenenfalls Reparieren ist vor allem bei großen Anlagen und Systemen von Wichtigkeit. So kann die Dauer eines Ausfalls möglichst kurzgehalten werden.
Auch in Notfällen, wenn die Elektronik eines Kunden zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt ausfällt oder Probleme bereitet, kann ein Elektroniker gerufen werden. Darüber hinaus fasst der Elektroniker Schaltpläne und Prüfprotokolle der betrachteten Anlagen und Systeme in einer Dokumentation zusammen, die dem entsprechenden Kunden übergeben wird. Zudem koordiniert er die Arbeiten anderer Betriebe im und am Gebäude.
Gehalt Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik
Wenn Du Deine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hast, kannst Du Dich in einer anschließenden Festanstellung als Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik über deutlich mehr Gehalt freuen. Auch hier unterliegt das durchschnittliche Einstiegsgehalt starken Schwankungen, die ebenfalls auf dem Standort bzw. Bundesland und der Betriebsgröße basieren. Das Einstiegsgehalt für Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik liegt allgemein betrachtet bei etwa 2.700 Euro brutto im Monat. Mit etwas Berufserfahrung kann der Verdienst schnell bei gut 3.500 Euro brutto im Monat liegen.
Wie kann ich mein Elektroniker Gehalt steigern?
Ist man einmal Elektroniker, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich im Laufe der Zeit weiterzuentwickeln und auf diese Weise auch sein Gehalt zu steigern. Auch hier wirkt es sich natürlich förderlich aus, dass aktuell am Arbeitsmarkt grundsätzlich eine besonders große Nachfrage nach ausgebildeten Elektronikern für Energie und Gebäudetechnik besteht. Wenn Du gut bist, wird man Dich ungern gehen lassen und Dich möglicherweise mit einer Gehaltserhöhung zum Verbleib im Unternehmen motivieren wollen. Denn ein gleichwertiger Ersatz ist weder leicht noch schnell zu finden. Generell kannst Du als Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik über folgende Faktoren Dein Gehalt steigern:
- Leistungsfähigkeit
- Verantwortung (z. B. Personalverantwortung)
- Berufserfahrung
- Qualifikationen (z. B. Techniker, Meister, Bachelor)
- Tarifstufen
- Selbstständigkeit
- Lohnniveau des nationalen Standorts (z. B. Mecklenburg-Vorpommern vs. Bayern)
- Lohnniveau des internationalen Standorts (z. B. Deutschland vs. Schweiz)
Hervorzuheben ist in dieser Aufzählung der Punkt „Qualifikationen”. Denn dieser Faktor liegt in Deiner eigenen Hand! Du kannst selbstständig entscheiden, welche Weiterbildungen Du in welchem Umfang wahrnehmen möchtest. Mit einer höheren Qualifikation als Meister, Techniker oder sogar einem Studium kannst Du Deinen „Marktwert” aus eigener Kraft massiv steigern.
Weiterbildung als Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik
Bilde Dich zum Techniker weiter!
Nachdem Du den Beruf des Elektronikers für Energie und Gebäudetechnik ein Jahr ausgeübt hast, besteht die Möglichkeit, eine sogenannte Aufstiegsweiterbildung zum staatlich geprüften Techniker wahrzunehmen. Neben thematischen Spezialisierungen in Deiner Fachrichtung, werden in der Techniker Weiterbildung im Bereich Elektronikers für Energie und Gebäudetechnik auch übergreifende Fächer vermittelt. Dazu zählen Deutsch, Mathe, Englisch, Unternehmensführung, Planung und Organisation, Betriebswirtschaftslehre (BWL), Projektmanagement, Berufs- und Arbeitspädagogik, Politik und Recht und Kommunikation.
Bevor Du am Ende die Abschlussprüfung ablegen darfst, musst Du die Projektarbeit mindestens mit der Note ausreichend bestanden haben. Du kannst Deinen Techniker sowohl in Vollzeit als auch in Teilzeit absolvieren oder ab über ein Fernstudium. Finde den Weg heraus, der am besten zu Dir passt!
Auf der Meisterschule Deinen Meister machen
Wenn Du bereits Elektroniker Energie und Gebäudetechnik bist, dann kannst Du z. B. bei der Handwerkskammer Düsseldorf die Meisterschule für Elektrotechniker besuchen. Wenn Du Dich für das Modell in Vollzeit entscheidest, beträgt die Lehrgangsdauer ca. 10 Monate. Du bevorzugst die Meisterschule für Elektrotechniker in Teilzeit, da Du parallel arbeitest, dann muss Du Dich auf eine Dauer von ca. 25 Monaten einstellen. Inhaltlich werden Dir folgende Themen nähergebracht: Elektrotechnik und Elektronik, Mess- und Regelungstechnik, Steuerungstechnik, elektrische Maschinen, Beleuchtungstechnik, Gerätetechnik, Auftragsplanung, Unteraufträge, Vor- und Nachkalkulation, Geschäftsfeldplanung, Marketing, Personal, Qualitätsmanagement sowie Gesetze und Vorschriften.
Mit Studium zum Bachelor-Abschluss
Für den Fall, dass Du Abitur bzw. eine Hochschulzugangsberechtigung besitzt, hast Du die Möglichkeit, nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung ein Bachelor-Studium zu beginnen. Das Studium der Fächer Ingenieurswesen und Mechatronik bringt Dir jeweils den Abschluss Bachelor of Engineering ein, während die Studiengänge Automatisierungstechnik und Elektrotechnik Dir einen Bachelor of Science beschaffen. Als Elektroniker Energie und Gebäudetechnik kannst Du also auch problemlos noch ein Studium dranhängen.
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